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Kulturkritik, Zeitgeschichte

Nicht nur als Romancier und Theoretiker der Semiotik beansprucht Eco Weltrang; er ist auch ein begnadeter Essayist und demonstriert in seiner seit Jahren im italienischen Magazin L’Espresso erscheinenden Kolumne „La bustina di Minerva“, dass er auch das leichte, humorvolle Schreiben beherrscht. Seine Parodien und Travestien sind auch auf Deutsch erschienen und hierzulande als „Streichholzbriefe“ bekannt. Platon im Striptease-Lokal, Wie man mit einem Lachs verreist und andere nützliche Ratschläge, Derrick oder die Leidenschaft für das Mittelmaß, Mein verrücktes Italien, Schüsse mit Empfangsbescheinigung – allesamt von Burkhart Kroeber, Ecos kongenialen Übersetzer, ins Deutsche übertragen – versammeln diese amüsanten und unterhaltsamen Glossen.

Dass ein Intellektueller sich auch politisch engagieren sollte, trifft ebenfalls auf Eco zu. In zahlreichen Essaybänden rechnet er nicht nur mit dem System Berlusconi ab, sondern nimmt auch Stellung zu Fragen der Religion und der Weltpolitik. Sein Werk Im Krebsgang voran. Heiße Kriege und medialer Populismus ist 2006 in der Übersetzung von Burkhart Kroeber im Hanser-Verlag erschienen. Apropos Übersetzen: 2007 sind Ecos, gemeinsam mit Kroeber verfasste, theoretische und praktische Reflexionen Quasi dasselbe mit anderen Worten. Über das Übersetzen erschienen.

 

Literaturempfehlungen

Rocco Capozzi (Hg.): Reading Eco. An Anthology. Bloomington, Indianapolis/Ind.: Indiana University Press, 1997.

Burkhart Kroeber (Hg.): Zeichen in Umberto Ecos Der Name der Rose. 

Dieter Mersch: Umberto Eco zur Einführung. Hamburg 1993.

Helge Schalk: Umberto Eco und das Problem der Interpretation. Würzburg 2000.

Thomas Stauder: Gespräche mit Umberto Eco. Münster 2004.